Heldenhaft den Weg weisen

Mit dem Auto in den Urlaub

Unsere Tipps für eine sichere und gelungene Urlaubsreise

Mit der „Familienkutsche“ in den Urlaub zu fahren hat viele Vorteile, wie beispielsweise kein striktes Gepäcklimit und eine flexible Zeitplanung. Allerdings kommen hier viele unterschiedliche Bedürfnisse auf engstem Raum zusammen. Konzentriertes, sicheres Fahren steht dann manchmal im Kontrast zum Bewegungsdrang und Unterhaltungswunsch der Kinder.

Damit der Urlaub bestenfalls schon auf der Fahrt beginnen kann, haben wir folgende Tipps für Sie:

Der Vorab-Check – Sicherheit geht vor!

Überprüfen Sie am besten einige Tage vorab, ob auch ihr Auto „urlaubsreif“ ist!

Auto-Checkliste öffnen

  • Ist der Ölstand ok? Nehmen Sie eventuell Reserve-Öl mit!
  • Funktionieren Kühlung, Scheibenwischer, Batterie und Licht?
  • Reifen sollten nicht älter als 10 Jahre sein und die Profiltiefe bestenfalls bei mindestens 3-4 mm liegen (gesetzliches Minimum liegt bei 1,6 Millimeter). Der Luftdruck sollte bei vollbeladenem Auto nicht zu gering sein – passen Sie ihn an die höhere Last an (laut Betriebsanleitung Ihres Autos). Ein Ersatzrad und ein Wagenheber dabei zu haben, kann auch nicht schaden!
  • Ist im Erste-Hilfe-Kasten noch alles komplett und nichts abgelaufen? (Tipps für die Reiseapotheke finden Sie hier.)
  • Sind Warnwesten und Warndreieck gut erreichbar? Achtung: in manchen Ländern sind Warnwesten für die ganze Familie Pflicht!
  • Ersatzkanister, Abschleppseil und Starthilfekabel können im Notfall hilfreich sein.
  • Ist ein Fahrradträger oder ein Dachgepäckträger vielleicht sinnvoll? Kontrollieren Sie die korrekte und sichere Befestigung aller Gegenstände.
  • Ist die Babyschale oder der Kindersitz noch passend und richtig angebracht? Wenn das Kind auf dem Beifahrersitz untergebracht werden soll, achten Sie auf Folgendes: Schalten Sie den Airbag ab, wenn der Kindersitz entgegen der Fahrtrichtig angebracht ist. Für nach vorne gerichtete Kindersitze schieben Sie den Beifahrersitz möglichst weit nach hinten, damit der Airbag das Kind schützen und nicht verletzten kann. Lesen Sie dazu unbedingt noch einmal die Herstellerhinweise für Ihr Fahrzeug und den Kindersitz. Grundsätzlich gilt: Hinten sitzt ihr Kind sicherer! Zum Thema Kindersitze finden Sie hier weitere Informationen.
  • Ist die Kindersicherung aktiviert?

Unsere Empfehlung: Werkstätten bieten oft einen kompakten Urlaubscheck für Autos an.

„Wann sind wir da?“ – Gut geplant statt nur gestresst!

Der Weg ist das Ziel! Sehen Sie die Fahrt bereits als Ihren ersten Urlaubstag an und planen sie die Reisen mit vielen Toiletten- und Bewegungspausen und eventuellen Übernachtungsmöglichkeiten. So bringen Sie auch Staus oder schlechte Witterungsbedingungen nicht in Zeitnot und Stress.

Unsere Empfehlung: Mautgebühren lassen sich oft auch schon im Voraus zahlen und erspart lästiges Anstehen.

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„Das drückt so – mir ist warm – mir ist kalt.“ Gemütlich macht friedlich!

Für alle Autoreisenden, insbesondere für Kinder, empfiehlt sich bequeme Kleidung – am besten ohne Knöpfe oder Reißverschlüsse, die drücken können. Ein „Zwiebellook“ (leichtes Shirt unter dem Pullover) mit Schlupfschuhen und eine Kuscheldecke erleichtern das flexible Anpassen an Temperaturänderungen durch Wetter, Pause oder Stau.

Für den bequemen Sitz Ihres Kindes können Sie auf Folgendes achten:

Sitz-Checkliste öffnen

  • Größe und Anbringung des Kindersitzes (siehe Tipps dazu in diesem Artikel
  • Gurtpolster verhindern das Reiben des Gurtes auf der Haut.
  • Es gibt Sitze, die speziell zum Schlafen geeignet ist – alternativ ergänzen Sie den Sitz mit Kissen, Decken etc., insbesondere um den Nacken zu stützen.
  • Legen Sie etwas in den Fußraum, damit das Kind seine Füße darauf abstellen kann – das verhindert das Einschlafen der Beine.
  • Eine Stauraumtasche am Vordersitz angebracht, sorgt für die Erreichbarkeit wichtiger Dinge, wie Trinkflaschen, Bücher, Spielzeug, Taschentücher etc.
  • Für Babyschalen, die entgegen der Fahrtrichtung angebracht werden, bringen Sie einen Kinderrückspiegel an, so können sie sich gegenseitig sehen.

 

Unsere Empfehlung: Besonders "nervig" kann die Sonneneinstrahlung für Kinder im Auto sein. Die Kinder werden geblendet und es wird sehr warm. Bringen Sie daher einen Sonnenschutz für die Fenster an.

„Ich habe Hunger – ich habe Durst.“ – Der richtige Snack für unterwegs.

Unterwegs essen sollten Kinder erst ab einem Alter von 1,5 Jahren. Vorher ist die Gefahr des Verschluckens noch zu groß. Auch Babys sollten nicht während der Fahrt gefüttert werden, da die Verletzungsgefahr durch Löffel oder Glasbehälter durch plötzliche Fahrmanöver sehr hoch ist. Auch sollten sie keinesfalls zum Stillen aus der Babyschale genommen werden.

Für ältere Kinder wirkt snacken während der Fahrt jedoch nicht nur gegen Hunger, sondern bringt auch etwas Abwechslung. Damit Sie Ihr Auto nach der Fahrt nicht vollständig shampoonieren müssen, empfiehlt sich weder etwas Matschendes noch etwas Schmelzendes einzupacken und die Verpflegung mundgerecht abzupacken, zum Beispiel: Babykarotten, Minigurken, Käsestücken, Würstchen, Mini-Salamis, Brezel, Gummibärchen, Trockenfrüchte und Nüsse.

Unsere Empfehlung: Feuchttücher gut erreichbar für die Kinder unterbringen und eine Mülltüte in Griffnähe haben, in der anfallender Abfall gesammelt werden kann.

"Mir ist langweilig" - Abwechslung auf der Fahrt.

Pausen erwünscht

Gegen Verspannungen und für eine gute Durchblutung braucht es vor allem häufige und längere Pausen – bestenfalls alle 2 Stunden. Das bringt nicht nur Abwechslung, sondern bietet auch die Gelegenheit, sich zu bewegen und Nacken und Rücken zu entlasten.

Zum Auspowern sowie zur Gelenkmobilisation und Entspannung haben wir Ihnen in unserem PDF ein paar spielerische Bewegungsübungen zusammengestellt.

Bewegungsübungen in der Pause.pdf(1 MB)

Unsere Empfehlung: Auch Babys wollen und sollen sich in der Pause bewegen – also ab auf die Krabbeldecke!

Gegen Langweile

Während der Fahrt kann es für Kinder recht langweilig werden. Für ausreichend und abwechslungsreiche Beschäftigung im Auto zu sorgen ist daher dringend zu empfehlen – ob allein oder mit anderen Mitfahrern (die nicht am Lenker sitzen). Verstauen Sie das Spielzeug immer gut, damit es bei Fahrmanövern nicht herumfliegen kann. 

Unsere Spiel-Anregungen

Für Babys:

  • etwas zum Knistern oder Rasseln an die Babyschale anbringen
  • weitere kleine Spielzeuge zur Ablenkung, am besten etwas Weiches

Für Kita-Kinder:

Für ältere Kinder: 

  • Lesebücher, wie z.B. Pixi-Hefte
  • Malmöglichkeiten, z.B. Zauber-Mal-Tafel, Wasser-Mal-Bücher, Kratz- oder Ausmalbilder
  • Spiele mit magnetischer Halterung (Puzzles oder auch Brettspiele, falls mehrere Kinder dabei sind)
  • Rätsel- und Mitmachbücher, zum Beispiel unser Suchsel mit Frieda und Felix
  • Mitfahrer-Bingo spielen, z.B. "Wer hat als erstes alle Autofarben abgehakt?" oder "Wer findet die meisten Städte über gesehene Autokennzeichen?" – Laden Sie dafür unsere kleinen Kinder-Reisespiele als PDF herunter.
  • Denken Sie sich Wortspiele aus! Versuchen Sie z.B. gemeinsam oder abwechselnd Sätze zu bilden aus Autokennzeichen, die sie unterwegs sehen (HH–LS: „Herr Hund läuft schnell“).
  • Lassen Sie Ihre Kinder zu Geschichten-Erfindern werden: Aus zugerufenen Wörtern wird eine improvisierte Geschichte erzählt. Eine Wortsammlung passend zur Urlaubsreise mit dem Auto finden Sie ebenfalls bei unseren Reisespielen als PDF.
  • Hörbücher, Musik oder Spiele-Apps – Beachten Sie hierbei: Kopfhörer für das Kind erleichtern dem Fahrenden die Konzentration. Diese sollten am besten mit Bluetooth funktionieren, damit es keine Gefährdung durch das Kabel gibt.

Unsere Empfehlung: Kinder, insbesondere jene, denen bei der Fahrt übel wird, sollten nicht die ganze Zeit auf Dinge im Auto schauen, sondern auch viel aus dem Fenster!

Gehackt – unsere Life-Hacks für eine stressfreie Autofahrt

  1. Ein Knietablett sorgt dafür, dass Spielzeug oder Snacks während der Fahrt nicht runterfallen. Das gibt es zu kaufen, kann aber auch einfach selbst erstellt werden, z. B. aus einer alten Pinnwand oder einem alten Bilderrahmen (mit erhöhtem Rand), aus dem die Glasscheibe entfernt wird.
  2. Befestigen Sie häufig gebrauchte Dinge an Schlüsselbändern. Zum Beispiel Trinkflaschen, die einen Henkel haben oder Hefte oder dünne Bücher, indem Sie diese in einer Ecke lochen. Das Band können Sie dann um die Vordersitz-Kopfstütze binden. So ist das alles für Kinder immer erreichbar und kann nicht runterfallen.
  3. Basteln Sie selbst einen Rücksitz-Organizer: Klettpunkte oder -streifen auf die Rückenlehne oder ein darüber gespanntes Tuch kleben bzw. nähen und Bücher, Stiftpackung, etc. mit dem Gegenstück bekleben.

Wir wünschen Ihnen eine gute uns sichere Fahrt mit viel Familienzeit!